Dr. Jens Brandenburg

Jens Brandenburg MdB zu Gast in Ladenburger Rathaus

Neben dem persönlichen Kennenlernen standen aktuelle Herausforderungen vor Ort im Vordergrund des Gesprächs. „Wo drückt der Schuh in Ladenburg?“, erkundigte sich Brandenburg. Schmutz berichtete ihm von der erforderlichen Sanierung und Erweiterung des Alten- und Pflegeheims „Haus am Waldpark“. Aufgrund der Landesheimbauverordnung muss den Bewohnern ab September 2019 ein Einzelzimmer zur Verfügung stehen. Bei einer Einzelbelegung der vorhandenen Räumlichkeiten sinkt die Rentabilität für den Betreiber, entsprechend groß ist der Investitionsbedarf für Umbauten und die Schaffung zusätzliche Plätze, gab Schmutz zu bedenken. Allerdings sei für ihn die Betreuung älterer Menschen eine Herzensangelegenheit und er freue sich natürlich über jede Verbesserung bei deren Unterbringung. „Gleichzeitig wächst der Bedarf für Pflegestellen weiter. Hier brauchen wir möglichst schnell eine Lösung, die auch nachhaltig die Qualität verbessert“, richtete er seinen Appell an Brandenburg.

Positiv sieht Schmutz den Neubau der L597, die künftig zwischen Ladenburg und Neckarhausen über den Neckar führen soll. Er verspricht sich davon eine große Verkehrsentlastung durch weniger Durchgangsverkehr. Gerne würde er die Stadt auch an den geplanten Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg angebunden sehen. Eine aktuelle Machbarkeitsstudie stimmt ihn zuversichtlich, dass die Römerstadt mit dabei sein wird.

Schmutz bekundete Brandenburg gegenüber großes Interesse, die Digitalisierung der Schulen weiter auszubauen. Das Gymnasium in Ladenburg wurde bei der Generalsanierung bereits mit digitalen Mitteln ausgestattet. Laptops, Smartboards und Beamer stehen Lehrern und Schülern hier zur Verfügung. Allerdings sei bisher nicht transparent, welche Investitionen im Rahmen des von der Bundesregierung angekündigten Digitalisierungspakts gefördert werden sollen. „Im Digitalisierungspakt sind keinerlei Bundesmittel für die Wartung der Infrastruktur, Lehrerausbildung oder die Ausstattung der Schüler mit Tablets vorgesehen“, kritisierte der Bildungspolitiker Brandenburg. Das Fördervolumen von 5 Milliarden Euro über fünf Jahre hält er für zu gering. Im Bildungsausschuss des Bundestages will er sich dafür einsetzen, dass die Schulen und Schulträger möglichst unbürokratisch und zeitnah Fördermittel bekommen, die sie auch in mobile Endgeräte der Schüler investieren dürfen. „Der Zugang zu digitaler Bildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen“, erklärte er.

Zum Abschluss wünschte Bürgermeister Schmutz dem FDP-Politiker eine erfolgreiche Zeit in Berlin. Brandenburg bedankte sich herzlich für den Austausch und versprach, auch weiterhin das direkte Gespräch zu suchen und sich für Ladenburg einzusetzen.